Der selige weiland Bischof Krenn

hatt mit der Scheidung kein Problem.

Bevor man sonst verzweifeln müsste,

schick man den Partner in die Wüste.

 

Doch neue Ehe darf nicht sein.

Das schärft uns Bischof Müller ein.

Der Bayer hält beherzt in Rom

aus Überzeugung die Bastion.

 

Denn wenn der erste Mann noch lebt

er neuem Bund entgegensteht,

verhindert nun die Kommunion;

so ziemt es sich seit langem schon.

 

Ein Schlupfloch stände zu Verfügung,

ist aber eine strenge Übung:

Wie Bruder oder Schwester leben.

Solch einem Paar wär zu vergeben.

 

Hier hüpft die Katze aus dem Sack.

Was unsere Kirche gar nicht  mag,

ist neue Lust und neuer Sex

mit neuem Partner statt dem Ex.

 

Die Kirche weiß, Sex ist verdächtig,

in vielen Fällen übermächtig.

Wer sich getrennt von Tisch und Bett

sei froh, dass er nun Ruhe hätt.

 

Hat Jesus sowas sagen wollen,

wie Rom verkündet schwach verhohlen?

Ist nicht vielleicht mehr dies gemeint,

was eher mir plausibel scheint:

 

Schick deine Frau nicht einfach weg,

wenn sie die ersten Fältchen hätt.

Ansonsten würd sie  –  sag ich rau  –

zur schlecht entsorgten Wegwerffrau.

 

War gar der Herr auch Feminist?

Unheimlich da den Frommen ist.

 

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