Prinzipien zu Tode reiten,

war schöner Sport zu allen Zeiten,

betrieben gern von Ideologen,

damit sie über Hürden flogen.

 

Gar alles zu verallgemeinern,

würd das gemeine Wohl verkleinern.

Wird ignoriert die Situation.

versteinern die Prinzipien schon.

 

Verzichte drum auf beides nicht:

Prinzipien lobe dies Gedicht.

Nur sind sie eben allgemein,

und Leben will besonders sein.

 

Zu allgemein, so könnt man sagen.

So darf man Ausnahm nicht beklagen.

Philosophie die schöne Welt

nur unzureichend aufrecht hält.

 

Was dann? Wahrhaftigkeit und Liebe.

Die beiden unverdrossen übe.

Dann schlagen über dir zusammen

des guten Geistes reine Flammen.

 

Kalt strömt Erkenntnis? Das mag sein.

Von Interessen sei sie rein.

Von Irrtum ist sie stets befallen.

Und dies bedenke man vor allem:

Den Teufel man nur schwer entdeckt,

wenn er sich im Detail versteckt.

 

So dreh ich notfalls mich im Kreis:

„Ich weiß, dass ich ja doch nichts weiß“.

Vor allem weiß ich‘s nicht gewiss,

was Tag für Tag sich neu erwies.

Doch manchmal sag ich, wenn’s auch rar ist:

Ich weiß ja nichts, doch Sie schon gar nichts!

 

Ich bin ja gern katholisch.

Da kriegt man Gutes ab.

Doch manches ist symbolisch

top-down statt bottom-up.

 

Prinzipien mich leiten,

Faustregeln brauch ich schon.

Doch mehr zu allen Zeiten

des Herzens Religion.

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