Herr Jesus, als du Mensch gewesen,

bist da auch du schon aufgesessen

dem Zeitgeist, der das End der Welt,

für unvermeidbar nahe hält?

 

Die Jünger meinten, wie es scheint,

gleich kämst du wieder, dass vereint

mit dir im Gottesreich sie leben.

Würd dieser Generation gegeben.

 

Was sagte Jesus?  Gottes Reich

ist nahe   –   also nehmt es euch!

So wartet nicht, es braucht Gewalt,

nicht gegen andere  –   selber halt.

 

Was ich gemeint hab, wollt er sagen:

Ihr selber müsst beherzt es wagen,

so gut es geht, es aufzubauen,

nicht nur zum Himmel aufzuschauen.

 

O Herr, dazu sind wir zu klein.

Das lassen wir wohl lieber sein.

Ob Christen, Heiden es probiert:

Zum Schluss ist immer es falliert.

 

Der Heiland kam als Himmelsbote.

Er ging in Liebe bis zum Tode.

Kein guter Knecht, der still mag stehen,

sieht er voran den Feldherrn gehen.

 

Zur Freiheit alle sind befreit.

Doch ihr  –    ihr zögert, liebe Leut.

Ich gebe zu, es wird nicht sein,

dass ihr dies Reich schafft ganz allein.

 

Mein Vater sieht euch nicht bloß zu.

Gibt, wenn ihr bittet, Kraft dazu.

Zu wenige es bisher versuchten,

zu viele vorschnell Null verbuchten   –

 

sich überschätzend in dem Wahn,

es komme nur auf Menschen an.

Die scheitern erst, zunächst auch ich.

Doch Gott erwecket dich und mich.

 

Um dieses Stückwerk zu vollenden:

Vertraut! Ihr könnt an ihn euch wenden,

eh noch zu Ende eure Zeit,

denn dann beginnt die Ewigkeit.

 

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