Zu Ostern, beim Spazierengehen,

da kann man Günther dichten sehen:

Zwei Kurzgedichte, fast genial,

sowohl im Inhalt wie formal.

 

Was nun den Inhalt selbst betrifft,

find ich ihn sauer. Schmeckt mir nicht.

Behauptet, was der Heiland spricht,

betreffe nur ein Fischgericht.

 

Apokalypse sieht er dann

der Erde schon von weitem an.

Der Mensch hat bald sie ruiniert.

Wird schrecklich sein, was nun passiert.

 

Da  ist was dran, denn in der Tat,

stark hasardiert der Schöpfer hat.

Das bisschen Freiheit, das er  gab,

das strapaziert die Erde hart.

 

Und noch dazu hat Gott geschworen,

er habe Sintflut nicht erkoren

zum zweiten Mal, um zu erlösen

die schöne Welt von all den Bösen.

 

Wär schöner  noch Wien ohne Wiener?

Gnä Frau, gehorsamst ist ihr Diener!

Hält ein Tiroler gar nicht aus.

Verarscht fühlt sich mit Mann und Maus.   –

 

Tirolers Liebe zur Natur

ist zart und pur, mitunter stur.

Wenn man an Gott nicht kommt heran,

die Schöpfung dennoch loben kann.

 

Soll  böse Menschen  tief man hassen,

um gute dann beiseit zu lassen?

Warum sich nur mit Bösem quälen?

Man könnte auf das Gute zählen.

 

In Freiheit nur kann Liebe sein.

Dazu fällt mir nichts bessres ein

als eines großen Dichters Reim.

Wohl klassisch, aber auch romantisch,

frei, kurz, genau, doch nicht pedantisch:

 

„Ach, was soll der Mensch verlangen?
Ist es besser, ruhig zu bleiben?
Klammernd fest sich anzuhangen?
Ist es besser, sich zu treiben?
Soll er sich ein Häuschen bauen?
Soll er unter Zelten leben?
Soll er auf die Felsen trauen?
Selbst die festen Felsen beben.

Eines schickt sich nicht für alle!
Sehe jeder, wie er´s treibe,
sehe jeder, wo er bleibe,
und wer steht, dass er nicht falle!“

 

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