Der Mensch wurd in die Welt gestellt.
Sie ist ein Kriegsschauplatz,
wo man das Leben sich vergällt
auf einer wilden Hatz.
Die erste Hälfte dieses Lebens
hast du zu kämpfen, oft vergebens.
Hat man sich seinen Turm gebaut,
man kurz nur in die Weite schaut.
Denn dann – so rät uns Richard Rohr –
dring in das Land zu weit nicht vor.
Spring jetzt von diesem Turm hinab,
und segle sanft – noch nicht ins Grab.
Nur lasse von der Erd Getümmel,
such deine Freude nah dem Himmel.
Der Christ wird fortab Mystiker sein,
das schärft uns Karl Rahner ein.
Sei mystisch, sonst lass es halt sein;
doch lebe nicht vom Brot allein.
Wenn du im falschen Frieden bist,
die Mystik keine wahre ist.
Zu heilen deine kurze Sicht,
Gott zerrt auch dich vor‘s Weltgericht.
Hast du wohl je gekümmert dich
um diesen Armen? Das war ich!
Wenn in der Not du warst gebraucht,
hast frommen Liedern du gelauscht?
Hinweg mit dir, ich kenn dich nicht,
tönt hart das Urteil, schont dich nicht.
Du glaubst, den Richter nicht zu brauchen?
Ach, drück dich nicht und täusch dich nicht.
Du könntest dir die Haare raufen,
denn bloß bequem, so wird das nicht.
Und doch, die Hoffnung ist intakt,
Du hörst, der Heiland hab gesagt:
Mein Vater wird barmherzig sein.
Sein Kerngeschäft ist das Verzeihn.
Am Schluss seist du vom Bösen rein;
lebst nur in Gott – für Gott allein.