Pedanten finden es zu grob
zu denken, wollen, tun, „als ob“.
Agnostikern liegt kaum bis nie
die zugehörige Theorie.
Hans Vaihinger hat vorgeschlagen
man sollte diese ruhig wagen.
Auch wenn man nicht ins Schwarze trifft:
Natur zielt auch viel besser nicht!
Seit Darwin wissen wir es schon:
Es funktioniert Evolution
stets durch Versuch und Irrtum nur.
So ist sie eben, die Natur.
Es ist nicht dumm, sie nachzuahmen:
Auch Techniker inzwischen ahnen,
dass sie dem kleinen Menschengeist
als überlegen sich erweist.
Wir können Theorien bauen,
und vorderhand darauf vertrauen,
solang sie nicht falsifiziert.
Sonst werden sie halt abserviert.
Und so gewinnt die Wissenschaft
just dadurch Überzeugungskraft,
dass sie sich ständig korrigiert,
wodurch ihr Durchblick tiefer wird.
Auch Pascals Genius tat „als ob“
es klüger wäre, wenn auf Gott
wir wetteten das ganze Leben.
Ist seine Schlauheit zu verwegen?
Ist sie Vabanquespiel, nichts als stur?
Selbst wenn: Dann nicht bloß nützlich nur!
Denn gleich, ob mir ein ewiges Leben,
bei allen Seligen gegeben,
selbst, wenn verlör ich Pascals Wette,
weil Gott es nie gegeben hätte:
Wenn Jesu Güte ich erstrebt,
dann hätt ich nicht umsonst gelebt!
Denn keinesfalls ist es verkehrt
zu schätzen hoch den Eigenwert
der Liebe, die uns übersteigt,
der Welt, den Menschen zugeneigt.
Wenn wir auch sehr im Dunklen tappen,
die Wahrheit nicht am Schopfe packen:
Uns wird auf alle Fälle frommen,
ein Stückchen näher ihr zu kommen.
Mag Gott auch nur wahrscheinlich sein:
setz dich für seine Schöpfung ein!
Wer sie als voll von Sinn erlebt,
in Lieb auch Sterben übersteht.
Rückwärts wird Leben erst verstanden.
Leb vorwärts, sonst kommt dir’s abhanden.