Ist mein Gedanke ungereimt,
im Vers er noch erträglich scheint.
Ist beides weder rein noch schlüssig
sei es ein kleines bisschen bissig.
Ich schildere stets Aspekte nur
und kaum die ganze Wahrheit pur.
An die wag ich mich nicht heran:
Ein Schelm, der mehr tut als er kann.
Beim Reimen fliegen mir im Nu
von ferne die Gedanken zu.
Und die Gefahr ist immer da
dass ich verkauf die Omama,
der Point‘ zuliebe, wenn sie sitzt.
Ach, wär ich weniger verschmitzt!
Doch streb ich nach dem Ideal,
und was man sagt, sei stets der Fall.
Wann immer ich versuch zu dichten,
darf ich es dennoch niemals richten,
wir mir es passt, und leicht es geht,
weil‘s irgendwo im Büchel steht.
Es lautet, wenn ich frage: Wie?
die Antwort: keine Ideologie!
Zur Wahrheit komm ich eher hin
durch Nonsens als durch Widersinn.
Wenn meine Blödelei dich nervt,
vielleicht sie doch dein Denken schärft
zu unterscheiden Sein und Schein,
was wichtiger fast als Dein und Mein.
Genug der Gründe vorgebracht.
Geduld ist, wenn man mitgedacht.
Was bringt so ein Gedankenspiel?
Es schadet nichts – und nützt nicht viel.