Des Menschen Werk ist unvollkommen.

Er selbst erst recht. Wie soll er kommen

in seinen Himmel, Gottes Reich?

Nehmt euch mehr Zeit, besinnet euch!

 

Es heißt, nur Gott sei ganz vollkommen.

Ist aussichtslos, ihm nah zu kommen

durch unsere eigne kleine Kraft.

Doch immerhin, man durchaus schafft

ein Stückchen Weg, ganz ohne Eil.

Ein bisserl was geht alleweil.

 

Vollkommenheit ist eine Leiter,

man steige aufwärts, bleibe heiter.

Genieße es, mach auch mal Pause.

Der Mensch braucht manchmal eine Jause.

 

Gott duldet, dass es langsam geht.

auf Akrobatik nicht besteht.

Ist wichtig, dass die Richtung stimmt

man nicht den Weg zum Abgrund nimmt.

 

Gemütlich kann’s nicht immer sein,

Du trägst ein Kreuz für dich allein

und maßgeschneidert möglichst fein.

Kann sein, du weißt noch kein Warum?

Das weiß ich auch nicht, frag nicht dumm.

 

Ich glaub, am End Gott mit uns lacht,

und nicht dann großen Krach bloß macht.

Da immerhin, in seinem Sinn,

ich von Beginn sein Kind ihm bin.

 

Doch nicht das einzige Lieblingskind.

Denn unterwegs mit mir noch sind

noch viele andere Kameraden.

Soll ihnen helfen, statt zu schaden.

 

Und wenn ich Gott zu lieben meine,

muss kommen mit mir selbst ins reine.

Darf auch die Schöpfung herzlich lieben,

die mir durch seine Gnad verblieben.

 

Ist manchmal nötig, upzudaten,

so wandern gut wir durch die Zeiten,

damit die Welt, die wir verlassen,

nicht unsere Kinder einstens hassen.

 

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