Das Bankgeheimnis!  Sieh, es wird

etappenweise demontiert.

Und mit den Lippen man bekennt’s:

Wir schaffen endlich Transparenz!

 

Wer ist es, der am Trittbett fährt,

sich um’s gemeine Wohl nicht schert?

Unwiderstehlich war der Reiz

zu bunkern Gelder in der Schweiz.

 

Die wurden nun zurückgeführt,

ansonsten künftig schlagend würd

ein Abzug hoher Quellensteuer.

Das würde unzumutbar teuer.

 

Im Inland unser Bankgeheimnis

verbirgt, was schmutzig und was rein ist.

Da sollt der Staat nun kühn was ändern,

so ähnlich wie in anderen Ländern.

 

Kann man das dulden? Wer viel hat,

kämpft, dass Geraubtes bleibt privat.

Ein Argument die Runde macht:

Infamer Generalverdacht!

Man fantasiert und fabuliert,

hier werde kriminalisiert.

 

Wir Guten leiden unerträglich.

Pfui! So ein Terror ist unsäglich!

Denn wegen einiger schwarzer Schafe

verdächtigt massenweis man brave.  –

 

Ihr Ehrlichen,  könnt ruhig sein.

Denn unterstellt wird ganz allein,

dass der, der schwarz fährt, sich versteckt.

Es ist nicht ehrlich, wer ihn deckt.

Ein Kontrolleur der Straßenbahn

ein jedes Ticket prüfen kann.

 

Das Muster in dem Argument

der halbwegs Schlaue leicht erkennt:

Stets werden Gute vorgeschoben

zu schützen Schlimme, die betrogen.

 

Die Masche wird schon langsam öd.

Man hält das ganze Volk für blöd.

Das nenn ich Generalverdacht,

der keinen schlanken Fuß mehr macht.

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