Taramtatam, Taramtatam,

Tönt so der Blues der Bundesbahn?

Taramtamtam, Tarantantam,

so leg ich meinen Rhythmus an.

Zugleich find ich, doch weiß nicht wie,

ein Thema für die Melodie.

 

Verlange nicht, es sei sehr toll.

Da bin ich wenig anspruchsvoll.

Nicht allzu tief, nicht gar zu seicht

zum Schluss das Ende man erreicht.

Und ständig kommt ein Reim daher,

geschmacklos, einfach, ordinär.

 

Es leiste solche Reimerei

nach Möglichkeit doch zweierlei:

Nicht reim sich nur der Silben Klang,

vielmehr auch der Gedankengang.

 

Der Ernst braucht tierisch nicht zu sein.

Ich hoff, mir fällt die Pointe ein.

Zuweilen hilft das ABC

und solche Reime tun dann weh.

 

Doch ist ein Reimschmied heutzutage

in prächtig komfortabler Lage.

Verlässlich, wenn die Muse bockt,

Thesaurus im Computer hockt.

 

Sofern ich fasle als Professor,

sprech ich zumindest als Confessor.

Sarkasmus ist oft angebracht,

wenn er nicht allen Freude macht.

 

Ein No-Go finde ich Zynismus

und überbordenden Narzissmus.

Die Sache ist‘s, um die es geht

für die der Dichter letztlich steht.

 

Genug Prinzipien nun geritten!

Es wird hier nicht umsonst gestritten.

Nur wo’s dafürsteht, meide nicht

den guten Streit  –  auch im Gedicht.

 

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