Trotz gibt es im Doppelpack:
trotzdem Ja – trotzdem Nein.
Widerstand muss trotzig sein,
Freiheit, die ich mag.
Stammt auch nicht aus sich allein,
Willen hin, Willen her.
Sinn muss da zugegen sein;
sonst ist es zu schwer.
Trotzdem Ja zum Leben sagen,
Hoffnung im KZ zu wagen;
sinnvoll, nicht von ungefähr
sich der Tapfre wehr.
Nein zu Götzen, Macht und Lust:
absichtsvoll, nicht unbewusst!
Was gibt uns die Kraft dazu?
Es ist das „Wozu“.
Frankl hat es ausprobiert,
wurd geschunden, schikaniert.
War gewiss kein Zeitvertreib,
litt am eignen Leib.
.
Aufrecht war sein Opfergang.
Er dem Tod vom Spaten sprang.
Rache hat er nicht gekannt,
blieb in unserm Land.
Was bleibt da zu sagen noch?
Solche Latte liegt sehr hoch.
Heldentum verlangen kann
nur von sich die Frau, der Mann.
Stark, wer fremde Schuld vergisst,
– sei er Jude oder Christ –
der, der trotzdem noch verzeiht
aus Barmherzigkeit.