Der Indianer klug Gebot:

„Steig ab vom Gaul, sobald er tot“,

erinnert stark mich an den Rat:

„Verlass die Kirche, wenn sie fad.“

 

Darf man so unverblümt verscheuchen

Reformer, die es nicht begreifen,

dass man vom Pferd, bevor es stirbt,

mutwillig abgeworfen wird?

 

Dies prächtig Ross, würd man es pflegen,

könnt tausend Jahr gesund noch leben.

Hilft Zaumzeug, schmerzend-straff und neu?

Stärkt das den Appetit auf Heu?

 

Verdrießt das Pferd sein matter Trab?

Würf lieber Herrenreiter ab?

Die tun bloß immer so „als ob“,

und wagen niemals den Galopp.

Des Pferdes Kraft nur voll entfacht

ein Reiter, der lebendig macht.

 

Und da wir schon beim Gleichnis sind,

ich noch ein Tier geeignet find’:

Im Wasser sich der Fisch erfrischt,

solang sein Kopf geruchlos ist.

Denn dort beginnt die größte Not:

Erkrankt der Kopf, ist bald er tot.

 

Die Kirche Christi ist gewiss

kein totes Pferd, kein kranker Fisch!

Sollt ohne Dünkel, Streit und Pein

gesunder Leib in Liebe sein.

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