Mein lieber Freund, veracht sie nie,

nicht die Sozialdemokratie.

Man sollt zwar einzeln sich entfalten,

doch helfen und zusammenhalten.

 

Im späten zwanzigsten Jahrhundert

da warn die Leute sehr verwundert,

dass ihnen es nicht schlecht mehr ging.

So gab man sich dem Wohlstand hin.

Denn die Genossen (auch von Bossen),

die brachten es ganz gut noch hin.

 

Dann haben sie sich übernommen,

mutierten auch zum Teil  zu Drohnen.

Die Sozialisten sind durch neue Wonnen

beinahe auf den Hund gekommen.

Eliten, Blair wie Schröder ticken,

um Hayek, Friedmann abzunicken.

 

Sie haben viel und gut gegessen,

und ziemlich rasch darauf vergessen,

woher sie kamen, wer sie sind.

Jetzt maximierten sie Gewinn.

 

Mit altem Opium soll man heute,

nicht lähmen aufgeklärte Leute,

zumal jetzt alle klüger sind.

Sie lassen  sich daher nicht täuschen,

und längst nicht mehr mit ihresgleichen

am Weg zum alten Himmel sind.

 

Nun  gilt’s,  das Leben auszunutzen,

bei anderen Privilegien stutzen,

sich holen alles was noch drin.

Vorbei ist’s jetzt mit dem Betrügen,

für dumm verkaufen und belügen,

Ein Nachher hat ja keinen Sinn.

 

Plag dich nicht mehr mit deinem Kreuze,

genieße nun die schöneren Reize,

und nimm dein Leben voll, statt schwer.

Sozialdemokraten nun verraten

den armen, müden Wandersmann,

der zählt schon lange Zeit nicht mehr.

 

Er hat vor hunderten von Jahren,

die bittre Wahrheit schlimm erfahren,

als mittellos am Kreuz er hing.

Nein, heut man akzeptiert‘s nicht mehr,

ist heutzutage sinnlos schwer,

ist momentan nicht unser Ding.

 

Schon lang ist nicht mehr durchgesickert,

worüber kaum noch jemand twittert:

Das Wasser der Barmherzigkeit.

Kommt  nicht mehr durch in karger Halde,

so sieh dich vor, schon ziemlich balde

ist ausgetrocknet unsere Zeit.

 

Auch den Sozialdemokraten,

wie allen anderen Technokraten,

geziemt Geduld und Zähigkeit.

Wozu fast alle Gurus raten  –

Gott hat Geduld, bis es soweit.

 

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