Es war in Stöckls Fernsehrunde,
da saßen sie zu später Stunde.
Sie diskutierten, philosophierten
gewagte Thesen formulierten.
Drei Alphatiere waren hier
und waren alle drei dafür,
dass Sinn es vorher gar nicht gibt,
erst, wenn’s dem Menschen so beliebt.
Nicht Philosoph Paul Konrad Liessmann,
noch Reinhold Messner, Tausendsassa, kann
als zugedacht den Sinn erkennen;
muss selbst ihn schaffen, nicht bloß nehmen.
Erschaffen ihn wie Gott aus nichts?
An dieser Kraft uns wohl gebricht’s.
Michael Köhlmaier sagt freilich nein:
Wirst schon nicht überfordert sein!
Doch haben die drei Asse recht?
Der Sinnexperte Frankl möcht
posthum das vehement bestreiten.
Hat’s viel probiert zu seinen Zeiten.
Vermutlich sah als Sinn er an,
all das, was steht in Gottes Plan.
Plan A, Plan B, Plan C; am End egal?
Der Mensch wählt aus, nicht ohne Qual.
Das was er braucht, ist Sinn allein,
zum Hoffen, Lieben, Glücklichsein.
Ich kann ihn finden, immerhin;
doch wirklich überfordert bin,
in voller Kraft ihn zu erschaffen,
bloß Teile kann zusammen raffen.
Der Mensch sich eifrig Türme baut.
Das Schicksal sie zusammen haut.
Ich brauch mir keinen Bruch zu heben,
kann in mein Schicksal mich ergeben.
Der gläubige Frankl hat’s getan,
doch wer ‘s nicht will, es auch nicht kann.
Bloß Eigenleistung bringt es nicht,
Beliebigkeit mich oft besticht.
Trotzdem ist Sinn individuell,
nicht einfach Himmel anstatt Höll.
Nicht selten rätselhaft er ist,
jedoch den Suchenden nicht vergisst.
Sinn wird sich gerne finden lassen
im Urvertrauen. Sei gelassen.
Es gibt ihn, war von jeher da.
Er liegt verborgen, doch so nah,
ist exklusiv für dich bereit,
auch innerhalb von Raum und Zeit.
Und niemals wird es je geschehen,
er werd nicht zur Verfügung stehen.
Nicht alle soll‘n das Gleiche haben,
und dafür nie zu töten wagen.
Nein, take it easy, sei nicht schnell.
So wird dein ganzes Leben hell
Die Ungewissheit geht vorbei.
Sind zu begreifen stets dabei.