Ein lieber Freund, der sonst bescheiden,

kann meine Verse gar nicht leiden.

Warum? Das sagt zu Fleiß er nicht.

Heißt das nun: Schmeck’s, du Leichtgewicht?

 

Wollt mich wohl von Kritik verschonen,

doch für den Schmarren nicht belohnen.

Ich grüble, rätsle, frage mich:

Sag, lieber Freund: Was ärgert dich?

 

Da gibt es viele Hypothesen,

die alle für die Katz gewesen.

Ich wend sie her, ich wend sie hin.

Vielleicht hat er mir nicht verziehn,

dass ich womöglich zynisch bin?

 

Bin ich es wirklich, kann das sein?

Zumindest ist’s der Augenschein.

Doch bilde ich getrost mir ein:

Es ist nicht wirklich Bosheit. Nein.

 

Kann sein, ich mache mir was vor,

bin nicht nur Schalk, vielleicht auch Tor.

Wenn ich da reime so bombastisch,

sei es nicht zynisch, nur sarkastisch.

 

Sarkastisch, zynisch  –  alles gleich?

Es ist ja beißend, spitzenreich.

Doch nicht so hart, ein bisschen weich.

Wo ist der feine Unterschied?

Wär Zeit, dass ich ihn so beschrieb:

 

Der Satan bös und zynisch ist,

weil nur das Böse er genießt.

Denn alls, was in der Welt besteht,

sei wert, dass es zugrunde geht.

 

Sarkastisch scheint mir der zu sein,

dem bei Absurdem leuchtet ein:

Da hat wohl Gott in seiner Pracht

auch einmal einen Witz gemacht.

 

Der zwar auf unsere Kosten geht,

den, wer das will, jedoch versteht.

Er kündigt Gott nicht das Vertrauen,

will nicht dahinter Übles schauen.

 

Ist halbwegs positiv Humor

dann kommt er mir vertretbar vor.

Kalt ist die Schnauze auch beim Hund,

sein Herz ist warm, wenn er gesund.

 

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