Vom Philosophen Schopenhauer

stammt als ein quasi Gassenhauer

das Gleichnis von den Stachelschweinen.

Es ist zum Lachen und zum Weinen.

 

Solch Schweine, die gesellig sind,

fliehn vor der Kälte und dem Wind.

Sie finden Wärme beieinander

wenn sie sich kuscheln aneinander.

 

Doch wird das Kuscheln allzu eng,

empfinden sie‘s als doch zu streng.

Die Wärme finden sie bequem,

die Stacheln nicht so angenehm.

 

Und gehen sie auseinander bald,

ist es im Nu schon wieder kalt.

sie können ohne Näh nicht leben,

doch auch nicht im Zusammenkleben.

 

Wir Stachelschweine müssen lernen

uns zwar nicht völlig zu entfernen,

und dennoch Spielraum zu gewähren.

Dann wird Gemeinschaft lange währen.

 

Der Mensch ist ja Gemeinschaftstier.

Seit Darwins Zeiten kennen wir

Verwandte aller Art zuhauf,

sei’s Graugans, Affe, Schaf und Maus.

 

Und eben auch die Stachelschweine.

All die Geschwister, grobe, feine,

Familien, Gruppen und Vereine,

gedeihn nicht an zu kurzer Leine.

 

Ein Stachelschwein ist auch nicht dumm.

Der Mensch, als Individuum,

hat noch dazu bewusssten Geist:

er denkt und liebt, statt piekt und beißt.

 

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