Ich reime zäh und unverwandt.

Zieh Wahrheit, Schönheit ich an Land?

Das kann ich wenig, bin Pedant,

der ab und zu vielleicht sekkant.

 

Es hilft jedoch, mit etwas Schwung

zu finden Vergewisserung.

Gedanken, die mir zugeflogen,

die werden durch mein Sieb gezogen.

 

Zuerst einmal genau sortiert,

dass keiner ausgelassen wird.

Dann schön geordnet und verpackt,

gereimt. Poetisch? Nein, kompakt.

 

Ist dies geschehn, sollt ich beflissen

von Kraut und Rüben einiges wissen.

Das heißt, so gut ich’s eben kann,

und nie hab ich genug getan.

 

Ein Pillendöschen liegt nun da.

Weiß selber nicht, wie mir geschah.

Zu meiner Weisheit Konzentrat

welch Teufel mich geritten hat.

 

So steh ich da, noch immer Tor,

doch nicht verwirrter als zuvor.

Und auch entspannter ist die Brust,

manch Ahnung wurde mir bewusst.

 

Damit ich schneller klüger schisse,

mach ich beim Reimen Kompromisse.

Ein Schelm ist, wer da Böses denkt,

ist von der Wahrheit abgelenkt.

 

Ist dies plausibel?  Zu verquer?

Je mehr ich grüble, umso mehr.

So kommt dann wohl nur dies heraus:

Beim Reimen fühl ich mich zu Haus.

 

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