Zähl mir an den Fingern ab

–   ja, nein, ja, nein,  ja   –

wie ich scharf zu denken hab:

–   ja, nein, ja, nein,  ja.

 

Ist doch diese ganze Welt,

die zum Greifen nah,

streng binarisch aufgestellt:

Null und eins stehn da.

 

Dualistisch scheint gemacht,

was uns Gott geschickt.

Sind in eine Welt verbracht,

glatt/verkehrt gestrickt.

 

Viel Polares: Warm und kalt,

hell und dunkel, jung und alt

rund und eckig, leicht und schwer

stellt die Ganzheit her.

 

Doch der Mensch, antik, modern,

hätt auch anderes noch gern:

–  Mann und Weib, und gut wie bös  –:

dass davon man uns erlös.

 

Es hat seine Präferenzen,

außerhalb binärer Grenzen,

mancher, der grad Krieg geführt,

Frieden endlich estimiert.

 

Mann und Frau seien eins gewesen,

in der Sage  steht’s zu lesen.

Dann die Einheit ward gekappt.

Es hat nicht geklappt.

 

Jenseits dieser beider Zahlen

und befreit von deren Qualen

hat ein Gott die Lieb erfunden

Mann und Frau erneut verbunden.

 

Zähl noch an den Fingern ab,

–   ja, nein,  ja, nein,  ja   –

ob ich eine Zukunft hab,

auch, ob bald sie tagt.

 

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