Der Progressist zu schnell vergisst,

wie nützlich doch das Lehramt ist.

Das heißt, dies wär es potenziell,

doch längst nicht immer aktuell.

 

Beim Islam stört uns das Gebrechen,

dass niemand kann verbindlich sprechen,

wenn der Scharia Grausamkeit

die ganze Welt verbittert heut.

 

Auch Protestanten tun sich schwer,

wenn irgendwer kommt schnell daher,

verkündet eine Theorie

und bricht die Lehre über’s Knie.

 

Der Katholiken Vordermann

sitzt und agiert im Vatikan.

Franziskus bestens dort versteht:

Es  letztlich um die Praxis geht.

 

Wozu macht so ein Lehramt Sinn?

Die alte Lehre, immerhin,

bewacht es samt der Tradition,

Ist eine ganze Menge schon.

 

Ward all dies überstrapaziert,

dann allerdings ist es passiert,

dass es mit alter Position

verfehlt die neue Situation.

 

Und noch dazu autoritär,

stört es vernünftige Menschen sehr.

Denn Einweg-Kommunikation

ruiniert die beste Intention.

 

Wann wär ein Lehramt ideal?

Ich meine, wenn von Fall zu Fall

auf  Christi Geist man sorgsam hört,

nicht tölpelhaft sein Wehen stört.

 

Was leicht gesagt und schwer getan!

Da kommt es auf die Demut an,

Bereitschaft, dass zu jeder Frist

die ganze Kirche hörend ist.

 

Wenn Bischöf in Palästen schnarchen

und in der Kurie Hierarchen

den Papst in Geiselhaft behalten,

um selbst zu schalten und zu walten  –

 

dann wird das Lehramt problematisch

durch Glaubenswächter, die fanatisch

behindern Forschung, Theologen,

die in Verbannung fortgezogen.

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