Wer zu viel bringt, der wird’s nicht bringen.

Ihm wird auf Anhieb nie gelingen,

ein Meisterwerk zu produzieren.

Man muss es schleifen und polieren.

 

Muss dichter werden, was ich dicht‘?

Verzetteln sollte ich mich nicht.

Wer seine Kraft zusammenrafft,

zeigt in Beschränkung Meisterschaft.

 

Beschränkt?  Wär zur Genüg ich schon!

Was fehlt, das ist Konzentration.

Als naseweiser Generalist,

man peinlich oberflächlich ist.

 

Profundes Grübeln ich vermeide,

an Schwermut nicht primär ich leide.

Könnt diese eine Tugend sein?

Ich geh in mich. Dann sag ich: Nein.

 

Die große Kunst ist mir verschlossen.

Bedeutend kleinere noch offen?

Viel wegzustreichen müsst ich lernen

um schwache Strophen zu entfernen.

 

Wär‘s besser, weniger zu verfassen,

viel von Beginn an wegzulassen?

Gesegnet der, der kinderleicht

die edle Einfalt so erreicht.

 

Ich aber schreib mit Kanten, Ecken,

hab meinen Wurf erst abzuspecken.

Ich plage mich, doch geb nicht Ruh,

und meine Muse nickt dazu.

 

Denn kurz und gut, ich kann‘s nicht lassen

was stets von neuem ich erzählt.

Der Herr, er mög es gut sein lassen,

was ich getan auf dieser Welt.

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