Robert Spaemann als Prophet

mutig aus der Deckung geht.

Er ergreift das große Wort,

wenn der Papst am falschen Ort.

 

Bischof nur in ewiger Stadt?

Gläubige verwirrt das hat,

richtet nichts als Chaos an,

das man nicht mehr dulden kann.

 

Ungeist falscher Heiligkeit

nun durchdringt die fromme Welt.

Philosophen, seid bereit,

treu zu dienen Macht und Geld.

 

Selig seien bloß die Armen?

Unsere Kirche üb Erbarmen?

Wollt ein Lehramt dies nur lehren,

müssten Kluge sich beschweren.

 

Denn nach einigen tausend Jahren

sind wir klug und welterfahren:

Gottes Geist wird dann entzündet,

wenn er sich mit Macht verbündet.

 

Achte auf Theologie  –

mit den Griechen dachte sie:

Liebe hilft nicht allzu weit,

auch die Kirche werd gescheit.

 

Allerdings, das muss man sagen,

wünscht der Herr mit uns zu wagen

seiner Kreuzestorheit Pein.

Das soll unsere Zukunft sein?

 

Kleines hat sich Gott erwählt.

Er beschämt der Weisen Pracht,

wenn sich unsere Kirche quält,

eh man sie kaputt gemacht.

 

Als Franziskus einst gekommen,

pries er Blumen und die Sonnen.

Hat sein Kirchlein aufgebaut.

Klugheit durch die Finger schaut.

 

Spaemann, lass das Grübeln sein.

Führt zu nichts. Es könnte sein,

dass der Herr sich will beeilen,

schreiben grad auf krummen Zeilen.

 

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