Seit Jahren geht’s der Kirche schlecht.

Drum ist es nötig, gut und recht,

statt nur des Missbrauchs sich zu schämen,

die Lage wahr- und ernst zu nehmen.

 

Die kleine Herde ruppig wird.

Die Kader leider weiter schwächeln,

Nicht wenig Leute schon belächeln,

was ihnen sagt ein Oberhirt.

 

Zwei Herrn gerieten aneinand

in unserer Stadt im Pfarrverband.

Korrekt man nennt’s  Seelsorgeraum.

Bewährt er sich? Nur schöner Traum?

 

Die Pfarrer haben eine Basis,

dass brüderlich sei ihr Gespräch.

Doch die Geduld – wenn es zu haaß ist –

den Härtetest oft nicht besteht.

Wie Paulus contra Barnabas?

Ich fürchte sehr, da fehlt noch was.

 

Wird da zuviel koordiniert,

und kommandiert und nicht pariert?

Ein Priester wurde abgezogen.

Ein ganz klein wenig auch gelogen.

 

Der Bischof ist nicht voll dagegen,

und steht betroffen halb daneben.

Ich schätze die Personen   –   drei   –

ganz wohl ist es mir nicht dabei.

 

Ein Umbau nun schon fällig ist,

denn Eucharistie braucht jeder Christ.

Nicht so, dass Pfarren man ruiniert,

dass gute Priester man verliert.

 

Lasst neues Leben uns gestalten,

statt Niedergang treu zu verwalten.

Gemeinde schwerlich neu erblüht,

wenn sie zu bürokratisch wird.

 

Hilft Management durch mehr Beeilung

und effiziente Arbeitsteilung?

Wenn viel Computer auch dabei,

sind Pfarrer für die Seelen frei.

 

Das Publikum nun drauf besteht:

Man übe Subsidiarität.

Gibt es denn Pfarrherrn ohne Mittel,

beschränkt auf ihre schönen Titel?

 

Da geht es offenbar um Macht.

Der Chef sei Jesus, werd bedacht.

Doch war der niemals General,

und ewig nervt der Korporal.

 

Seht her, wie sie einander lieben!

So wurden einstmals gut beschrieben,

die Schwestern, Brüder auf dem Weg,

der schnurstracks ins Reich Gottes geht.

 

Wenn hoch und steil die Hierarchie,

begeistert, inspiriert uns die?

Muss da ein weiterer Sheriff her,

dass Kirchen werden weniger leer?

 

Ein anderes würd näher liegen,

von Rom blockiert, noch nicht zu kriegen:

Probate Männer,  fromme Frauen,

die fest auf ihren Glauben bauen.

Würd weniger die Klerisei,

die Männerkirche wär vorbei.

Nicht überall der Spezialist

des Rätsels beste Lösung ist.

 

Ist dies des Papstes Willen auch?

Bis jetzt folgt er dem alten Brauch.

Bestimmt nicht, um sich auszuruhn.

Denn Wichtigeres hat er zu tun.

 

Oft sind die Menschen  kleinkariert:

bemüht, dass ihr Besitzstand wird

nicht angetastet, und die Macht,

die manch Problem hervorgebracht.

 

Es geht auch anders, doch so auch,

so sagt Bert Brecht. Trotz Schall und Rauch

der Heiland uns die Richtung weist.

Wohl kaum zu mehr Kantönligeist!

 

Wir wissen nicht, was später ist.

Und dennoch ist es unsere Pflicht

mit wenig Ängsten vorzusorgen,

für heute und ein besseres Morgen.

 

Ob es sich lohnt, da wild zu streiten?

Bedenket doch, auf beiden Seiten

die Gründe mit dem Hauptgewicht.

Denn unfehlbar sind beide nicht.

 

Evaluation ist angesagt.

Es wird geschehen, dass man wagt,

einzugestehn und auszumerzen

die Fehler. Sind normal, doch schmerzen.

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