Entgrenzt die Wirtschaft den Planeten?

Verlockt, Lebendiges zu töten?

In dem, was Wachstum wird genannt,

nimmt die Vernichtung überhand.

 

Nach Schumpeter wärs schöpferisch,

doch ist die Frage nicht vom Tisch:

War es der Müh und Ehre wert,

dass Produktion Natur zerstört?

 

Goethe als faustisch hat bezeichnet,

was einem faulen Zauber gleichet:

Das Streben, raffend bloß zu nehmen,

bringt niemals das, was wir ersehnen.

 

Der Herr schreibt auch auf krummen Zeilen.

Utopia wir entgegen eilen?

Solch Grundvertrauen, darf das sein?

Hilft Optimismus ganz allein?

 

Mal sehn. Der Papa wird’s schon richten,

trotz schaurig-trauriger Geschichten.

So singt und hofft man kühn in Wien,

mit frohem Mut und leichtem Sinn.

 

Verkürzen wir die Arbeitszeit?

Doch Fortschritt ist noch nicht so weit,

wenn grenzenlos ein jeder frisst,

man voll fixiert auf Reichtum ist.

 

Hüt also dich vor Müßiggang!

Er führt zu nichts, macht nichts als bang.

Mag auch vom Teufel sein die Eile:

Helf Werbung gegen Langeweile!

 

Es gilt in den modernen Zeiten,

für nützlich Zwecke umzuleiten

des Menschen üble Eigenschaften,

die das Erwerben leichter machten.

 

Verweile doch, o Augenblick?

Nein, bitte komm nicht mehr zurück.

So fangen wir das Glück nicht ein.

Fausts Wette dürft verloren sein.

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