Franziskus liebt auf dieser Welt

von Herzen Arme, nicht das Geld.

In Rom, um Christen zu bestärken,

muss er in Glanz und Glorie werken.

 

Barocke Pracht, bei Tag und Nacht,

ihm sichtlich wenig Freude macht.

Viel schlichter sei des Papstes Tracht;

so wär sie eher angebracht.

 

So wie er segnet oder spricht,

der Schnabel ihm gewachsen ist.

Der Schweizergarde strammen Tritt

verträgt er gut, als Jesuit.

 

Kurz er den Ostersegen hält,

sich nicht mit sechzig Sprachen quält.

Da hat er seinen eigenen Kopf

und schneidet ab manch alten Zopf.

 

Zu lamentieren lang und breit

ist um die knappe Zeit ihm leid.

Und groß Theater liegt ihm nicht,

wenn er vor kleinen Gruppen spricht.

 

Doch dann und wann eckt stark er an,

weil er sehr deutlich werden kann,

und Handkuss, Knicks, nicht sehr genießt,

was feine Leute echt verdrießt.

 

Es wünscht, es geh den Armen besser.

Ist deshalb noch kein Reichenfresser.

Das sind ja zwei verschiedne Schuh.

Und Segen gibt der Herr dazu.

 

Der, der heut vegetarisch isst

noch längst kein Proletarier ist.

Den Tiern zuliebe macht er das,

und nicht so sehr aus Pflanzenhass.

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