Elisabeth Lukas als blutjunges Ding,

die stellte beherzt auf die Straße sich hin.

Befragte geduldig die vielen Passanten,

die fremden, mit ihr nicht verwandten, bekannten:

Erlauben Sie mir, dass ich neugierig bin:

Erfuhren, erfahren Sie etwas wie „Sinn“?

 

Die meisten Befragten, die haben bejaht,

doch ziemlich Verschiedenes dazu gesagt.

War wichtig für sie, dass sie suchten danach,

wohl keiner hat Sinn unter Dach oder Fach.

Denn alle die Menschen hat sehr interessiert,

vor allem wozu was im Leben passiert.

 

Bedeutung und Glück möchte jeder erfahren,

und finden den Weg schon in jüngeren Jahren.

Doch gab es auch die, die darüber hinaus

bewegte ein Sinn nicht nur für sich und zuhaus.

Sie hatten, so schien es, sich selbst transzendiert,

was größerem Sinne sie näher geführt.

 

Auf solche Art hat den auch Frankl verstanden.

Erzeuge nicht Sinn! Der ist immer vorhanden!

Es merkten das mit ihm nicht wenige Leut,

je nach dem Verständnis, wozu sie bereit.

 

Für Frankl ist Sinn sehr konkret und verschieden,

hat zeitlose Formeln darüber vermieden.

Ein Mensch, der den Herrn als Person sehen kann,

für den liegt der Sinn schlicht im göttlichen Plan,

als Gutes für ihn, seinen Beitrag zur Welt,

in der Situation, in die er gestellt.

 

Kein Mensch hat sich echten Sinn selber gemacht,

den hat Gott persönlich ihm zugedacht.

Ob er ihn dann findet, in Freiheit erfüllt,

ist eignes Geheimnis, für andre verhüllt.

Ist da mein Bemühen womöglich zu klein?

Ja, leider tritt so etwas allzu oft ein.

Doch hoff ich, für mich gibt‘s Plan A nicht allein.

Es könnten auch andre noch möglich sein.

Wenn ich den Plan A nicht gewählt, nicht versteh,

hat Gott für mich immer noch seinen Plan B.

 

Ich hab ein Stück Freiheit, und eben darum,

wähl längst ich nicht immer mein Optimum.

Doch wünschte ich, dass ich hätt nie überschritten,

die Grenze, wo andere an mir gelitten.

Auch wenn ich verliere, nicht immer gewinn

will niemals ich dienen dem Widersinn.

 

04.03.2015

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