Wir älteren Leute vergessen recht viel,

wir leben im Heute mit weniger Ziel.

Was gestern geschah, ist schon ziemlich weit weg.

Eh man sich’s versah ist man weniger keck.

 

 

Der Nebel wird dichter, dahinter verschwinden

bekannte Gesichter, vergangene Sünden.

Doch hält uns noch gut das vertraute Vertrauen;

zu gütiger Hut wird der Herr auf uns schauen.

 

 

Wir wissen und fühlen das Ende schon nahn.

Es mahlen die Mühlen, was ficht uns das an?

Wir zögern und lassen  Entbehrliches los.

Ist nicht mehr so wichtig, belastet uns bloß.

 

 

Das klingt jetzt ein bisschen nach Resignation,

vielleicht depressiv, fast schon Krankenstation?

Vielleicht sind wir aber nur weiser geworden,

und freun uns des Lebens, bevor wir gestorben.

 

 

Was nachher geschieht? Es geziemt sich wohl nicht,

dass grübelnd den Kopf man darüber zerbricht.

Doch neugierig, freudig, mit Zuversicht,

so lebe und sterbe in Frieden der Christ.

 

 

 

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