Wie nützlich ist  der Moralist,

der prinzipiell fürs Gute ist?

Ein Mensch, der anderen  imponiert,

indem er Regeln meditiert?

Ich müsst von Gott verlassen sein,

trät ich für pures Chaos ein.

 

Bedenklich wird‘s, wenn dieser Herr

zeigt mit dem Finger hin und her

und auf die anderen projiziert

weil es ihm selbst zu mühsam wird.

 

Das ist nicht gut, ist nicht gescheit.

Das hassen ganz zu Recht die Leut.

Geh in die Kammer, geh in dich,

und plane exklusiv für dich.

Verschone andere, sei ein Mann

tritt mutig an dich selbst heran.

 

Dein alter Adam ächzt und kracht,

der gut es meint, jedoch nicht macht.

Dass man Prinzipien setze um,

ist meistenteils kein Gaudium.

 

Der gute Vorsatz ganz allein,

führt in die Hölle stracks hinein.

Die schönste Reue kommt zu spät,

nachdem man vor den Trümmern steht.

 

Was schon geschah, das ist geschehen.

Kannst eventuell noch rückwärts gehen.

Dolch ungeschehen machst du’s nicht.

Nun ist es Schicksal, Weltgericht.

 

Kannst von den Regeln, noch so weisen,

viel Gutes nicht herunterbeißen.

Und Konsequenzen zu entgehen

kann nur mit Gottes Hilf geschehen.

 

Verantwortung, die ist zu tragen.

Doch niemand muss darob verzagen.

Man kann von alten oder neuen

Belastungen sich auch befreien.

Der Mensch, egal ob Frau, ob Mann,

in Freiheit auch ganz anders kann.

 

Hier die Moral von der Geschicht:

Moral allein genügt noch nicht.

Sie ist nur Rat, es braucht die Tat.

Doch glücklich, wer Gewissen hat.

 

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