Im momentanen Weltzustand
besteht die Menschheit nimmer lang.
Sie  lässt das Rauben, Töten nicht,

die Grausamkeit verbreitet sich.

 

Systeme sind nun abgenutzt.
Wir sind enttäuscht, betrübt, verdutzt:
Nationalismus, Sozialismus,
Kapitalismus, Salafismus
traktierten uns im Überfluss.
Zurück blieb Leiden und Verdruss.

 

War’s herrlich, national zu sein,
nicht allzu rational zu sein?
Da warn uns selbst die Nächsten wir,
und aufgeheitert durch das Bier.

 

Gemeinschaftssinn dadurch entsteht,
dass treu man eine Feindschaft pflegt?
Du alte  Schlägerherrlichkeit!

Ist es gar wieder bald soweit?

 

Inzwischen herrscht das Kapital,
brutal, jedoch phänomenal.
Sehr Imposantes ist geschafft,
globalisiert die Machtwirtschaft.

 

Das Eigentum wird so verehrt,
dass Sklaverei zurückgekehrt.
Die Schwachen sollen draußen sein,
der Starke schafft es schon allein.

 

Systeme werden kombiniert,
vereint, gebündelt, schön kaschiert,
indem man Dollarkapital
akkumuliert, doch national,
bis es die ganze Erde frisst,
zumal wenn es chinesisch ist. ….

 

Mein Jammern ist zu allgemein,
abstrakt,  –   konkreter  müsst es sein.
Und im Ergebnis, unterm Strich,

fällt Positives untern Tisch?  –

 
Um positiv zu denken heut
da halt dich an die kleinen Leut.
Womöglich sind die eher schön
und einzeln besser auszustehen?
Ich glaube, dass, wenn auch gemischt,
der Durchschnittsmensch erträglich ist.

 

Schlägt leidlich positiv zu Buch,
auch wenn uns stört sein Stallgeruch.

Doch weil er sich nicht überhebt,
die Herde dennoch weiterlebt.
Ich finde es total erbaulich,
wie ohne Gier und fast beschaulich,
der Kleine, zwar kein Mann von Welt,

doch halbwegs redlich, sich erhält.

 

Hat seine Macken, zweifellos,
und manchmal ist der Teufel los,
wenn mächtige Götzen ihn verführn,
zu blindem Hassen reißen hin.

 

Fasst Fraun mit bloßen Händen an,

doch fremdes  Blut klebt nicht daran.

Von allen Leiden, die ich seh,
tut Liebe noch am wenigsten weh:
Zu Schöpfung, Leben, gutem Gott,
und auch zu Menschen in der Not.

 

Wir sind auf dieser Erde hier
geschaffen als Gemeinschaftstier.
Nicht grausam nur, auch angepasst,
mit wenig Rast auf Wanderschaft.
Es wandle sich Evolution,
dann kommen Erd und Mensch davon!

 

Drum auch Gedanken Eingang finden
von Gott und Gutem, Schuld und Sünden.
Im Notfall müsst man sie erfinden,
um sich dem Tode zu  entwinden.

 

Der Weisheit letzter Schluss ist nicht,
dass Stärkeres das Schwache frisst.
Der Mensch, instrumental gescheit,
wär atomarem Tod geweiht.

 

Vergebens aller kluger Rat,
folgt ihm nicht eine gute Tat.
Die ist nicht leicht. Der Mensch allein
wird dazu schwer imstande sein.
Ja, viel  erlöster müsst er sein.
Sein Menschlichstes ist Empathie.

Als große Chance nutze sie!

Denn noch sind die Gedanken frei.
Auch gute Wünsche sind dabei

 

 

15.09.2014

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