Ich freue mich, fast wie ein König,

denn bald schon könnte ernst es sein.

Nun hoffe ich, und das nicht wenig,

dass Einigung möcht möglich sein.

Fünfhundert Jahre währt es schon,

dass endlich kam Reformation.

 

Ein dicker Marx sagt schon ganz offen,

er sei nicht nur, wie stets, betroffen.

Er mög die Protestanten leiden

und könnte bald schon Früchte zeigen!

Sein sanftes Flirten wär kein Hohn,

gescheh es doch um Gottes Lohn,

 

Inzwischen gibt‘s die neue Sicht,

dass Luther irgendwie heilig ist.

Kanonisiern ihn wär zu teuer,

doch sitzt nicht in der Hölle Feuer.

Der  Stand der Forschung wäre heut,

dass Martin tragbar für die Leut.

 

Auf Übernahm könnt Rom verzichten,

ob freundlich, feindlich  –  nichts vernichten!

Der Vielfalt Reichtum gäng verloren,

samt Bischöfen und Professoren.

Sie stehen fürs Schrebergärtlein ein

und  wollen sich des Lebens freun.

 

Das lässt sich sicher irgendwie richten.

als Bruder komm man überein:

Ein Oberhirte müsst mitnichten

den Hut abgeben, soll nicht sein.

Behalt den Papst, wer immer mag

auch Englands Königin dank nicht ab.

 

Wenn gut der Wille, gibt’s den Weg.

Es hapert sehr, wenn beides fehlt.

Die Zeiten sind schnelllebig heut,

der Würde ziemt Betulichkeit.

Vor allem es nicht statthaft ist,

dass großer Christ den kleinen frisst.

 

Inzwischen gibt es harten Streit

ganz innen in der Kirche heut.

Wer zankt, werd nirgends eingeordnet,

grenzüberschreitend sei verortet.

Vermeid ein geistliches Mischmasch;

Dem Eintopf keine Chance lass!

 

Man gönne sich nun ruhig auch

Nouvelle cuisine, ein zarter Hauch.

Solch edlen Stil man nun gebrauch,

nicht zu gefräßig sei der Brauch.

Geeignet auch zu Gottes Lob,

sofern sich keiner überhob.

 

Wie dem auch sei: Die Christenheit

sei endlich zur Reform bereit.

Die Kirche ist ja reformanda,

doch komm nicht völlig durcheinander.

Selbst Gott und Allah  könnten reden,

dann sollt es weniger Terror geben.

 

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