Als Wünschen noch geholfen hat,

im Jahre zweiundsiebzig,

bekam ich einen guten Rat.

Da war ich zweiundvierzig.

 

Der Rat ging so: Ach, glaube mir

erspart wird wohl nicht bleiben Dir,

dass du sogar bist einmal alt;

eh‘ du’s versiehst, und eher bald.

 

Sei klug   –    und frei beizeiten neu.

Und dass dein Bund sei fester,

dass er ein grundsolider sei,

nimm eine Krankenschwester!

 

Dies wies entrüstet ich zurück.

Ich wollte kein Seniorenglück.

Und außerdem: Ich find‘s allein

und möchte nicht vermittelt sein.

 

Der liebe Gott hat mich erhört,

vermittelt so, dass es nicht stört.

Bis schließlich Liebe ist erwacht

zu Hedi, die sie angefacht.

 

Nun mussten Graphologen her,

orakelten bedeutungsschwer:

Drei Kinder reichlich stressig sei;

Erotik aber wär dabei!

 

Liebste Hedi, dieses Jahr

ist besonders!  Unfassbar:

Vierzig Jahr sind bald schon um,

seit du bist um mich herum.

 

Ich war langsam von Begriff,

umso mehr nun lieb ich dich.

Nicht allein, weil deine Hut

vier Jahrzehnte tat mir gut.

 

Hat nun reichen Zins getragen

dass wir beide wollten wagen

eine Ehe lebenslang.

Ist riskant, das merkt man dann.

 

Gott sei Dank, noch warn wir jung!

Und getragen hat der Schwung.

Heute gratulier ich Dir,

nicht zuletzt auch selber mir.

 

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