Mit Krücken konnt sich schlecht bewegen

ein Mensch, dem Jesus Schuld vergeben.

Hat gleich von Sünden ihn befreit

mit großer Macht und Herrlichkeit.

 

Dann sprach der Heiland: Nimm dein Bett

und geh auf eigenen Beinen weg!

Gesagt, getan! Der gute Mann

gesund von dannen ziehen kann.

 

Der Pater Wrembek sieht dies so:

Wen Sünde drückt, der ist nicht froh,

kann nicht mehr laufen, hüpfen, springen,

muss sich mit Krücken plagen, zwingen.

 

Sich in die Welt hineinzufügen

gelingt bloß noch mit Lebenslügen.

Man will nicht hören, muss es fühlen,

dass langsam mahlen Gottes Mühlen.

 

Solch Mensch muss leiden, ist nicht frei.

Das Lügen hilft nur kurz dabei

zu mildern Schmerz und Bitterkeit;

denn schwer genug bleibt unnütz Leid.

 

Ach, könnte er gesund doch sein!

Allmählich dämmert ihm: Sein Nein,

zu Gott gesagt aus freien Stücken,

das fesselt ihn an seine Krücken!

 

Gott  ist zu groß, um uns zu grollen,

verlass dich d‘rauf, er wird nicht schmollen.

Ist immerfort zur zur Hilf bereit,

voll Liebe und Barmherzigkeit.

 

Damit der Sünder dies versteht,

ihm Gott in Lieb entgegen geht.

Dann ist’s vom Menschen wohlgetan,

dass er Verzeihung nehme an.

 

Wie herrlich ist nun das Gefühl,

dass selber gehn er kann und will.

Ja, es bereitet viel Entzücken,

zu leben ohne Lügenkrücken!

 

Durch die Erfahrung wird man klug.

Gesund durchschaut man manchen Trug.

Hat besser acht: Es gilt vor allem,

nicht gleich schon wieder hinzufallen.

 

Gewiss, so einfach ist es nicht,

zu hörn, wie das  Gewissen spricht.

Doch wer auf Gottes Hilf‘ vertraut,

der hat auf keinen Sand gebaut.

 

Er steht uns bei –  wenn wir ihn lassen.

So wollen wir nach Kräften hassen

zu falln in alten Schlendrian.

Heut heb‘ mein neues Leben an!

 

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