Muss immerfort ich Sünder sein?

Die Zehennägel rollt’s mir ein,

wenn so ein guter Papst das schwafelt,

der eh nur in der Mensa tafelt.

 

Das Christentum hätt noch mehr Sinn,

wenn es nicht macht‘ die Freude hin.

Sieh:  Jesus war im Heiligen Land

als großer Fester weit bekannt.

 

Auch ist es klar, dass am Altar

das Tischgeschirr oft golden war.

Wozu das negative Denken?

Die Christen könnten es sich schenken.

 

Ein Mensch mir hochsympathisch wird,

wenn er wie folgt sich definiert:

Für mich es macht den meisten Sinn

dass dankbar ich als Glückspilz bin.

 

Hat allerdings schon reklamiert,

fühlt zum Geburtstag sich sekkiert,

wenn positiv die Leute schreiben.

Warum sollt anderes draußen bleiben?

 

So ist es Brauch, der hat ja auch

ganz sichtlich seine guten Seiten.

Wozu soll man an einem Fest

in allem, was sich sagen lässt,

Verdruss statt Gutes nur verbreiten?

 

Auch Jubilare Sünder sind,

das braucht man nicht verkünden.

Denn immer dort, wo Menschen sind

sich Gut und Bös verbinden.

 

Und deshalb Martin Luther mahnt,

man sei als Sünder tapfer.

Und  vielen auch geboten schwant:

Kämpf gegen die Besatzer.

 

Kannst du den Teufel wüten sehn,

dann musst du nicht zugrunde gehen.

Statt los von ihm sich kaufen,

musst du davon ihm laufen.

 

 

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