In sonderbarem Watschelgang

erbittert Franz den Vatikan.

Er scheidet ab die alten Zöpf

und wäscht dabei zu große Köpf.

 

Trotz nur noch einem Lungenflügel

bekämpft beherzt er viele Übel,

obwohl er von Barmherzigkeit

ansonsten spricht die ganze Zeit.

 

Genügsamkeit wär eine Zier,

doch ist sie eher selten hier.

Vorrangig wär des Herrn Option

für Arme. Nicht der Petersdom.

 

Der Papst versucht’s Doch weiß er gut,

Gott hat mit Elend nichts am Hut.

Um einst den Himmel zu gewinnen,

ist um Gerechtigkeit zu ringen.

 

Dies ohne Brachialgewalt!

Sei friedlich und ertrage halt,

dein eignes Kreuz und manche Leiden.

Nicht arrogant. Lieb ist bescheiden.

 

Die Kurie liebt Reiche mehr,

und Konten, die millionenschwer.

Wenn bunkert Geld der alte Adel,

hört man von Päpsten keinen Tadel.

 

So steht nun zur Sanierung an

schon lang die Bank des Vatikan.

Ob just der Edelmann es kann,

der’s in die Hand behutsam nahm?

 

Dem neuen Papst war er zu fein,

er weiß, da muss man stahlhart sein.

Franz konnte kämpfen, hatte Sorgen,

zum Teil mit seinem eigenen Orden.

 

Die Kurie ist nun stinkesauer:

Der Papst macht nicht mehr ihr die Mauer

für Hochmut, Gier und Korruption.

Das riecht nach Revolution.

 

„Alzheimer“, sagt er. Starkes Stück!

Es brech dem Franz nicht das Genick.

Herr Englisch fragt, warum es kracht:

Was hat den Papst in Wut gebracht?

 

Als erstes steht zur Auswahl mir:

Die dienen nicht, die protzen hier.

In ihrem Penthaus wohnen sie,

besuchen arme Leute nie.

 

Kutschiern in teuren Limousinen,

und nach wie vor egal ist ihnen

der Zustand der geplagten Welt,

wo Hölle ihre Probe hält.   –

 

Was da geschah in ihrer Bank,

wird nun gestoppt sein, Gott sei Dank.

Das große Geld, das korrumpiert,

und manche Hirten infiziert.

 

Marcincus, Calvi und Sidona

Sie drehten mit am großen Rad.

behaupten alle unisona:

Nur weil der Papst es wollen hat.

 

Denn auch ein Heiliger braucht Geld,

das Solidarnosc dann erhält.

Ob drum Marcincus jahrelang

fand Unterschlupf im Vatikan? –

 

Solch Knäuel kaum entwirrbar ist.

Versuch es nicht als kleiner Christ.

Tu deine Pflicht und Schuldigkeit,

Gott kümmere sich um hohe Leut.

 

Johannes Paul, ein heiliger Mann?

Herr Englisch fand, da sei was dran.

Den Glauben er zurückgewann,

sein Leben eine Wende nahm. –

 

Soviel wir haben mitgekriegt:

Schon einige Missständ sind besiegt.

Man sagt, der Mann, der redet nur?

Er handelte, und sprach Fraktur.

 

Er möchte nicht der Spaltung Pein,

will Seelsorger und Bischof sein.

Doch bis die anderen mündig werden,

macht es Bergoglio viel Beschwerden.

Er wünscht sich kühne gute Taten,

und keine lila Bürokraten.

 

Corruptio optimi pessima.

Ist endlich ein Befreier da?

Wir hoffen es und bitten Gott

dass er uns helfe aus der Not.

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