Wer Neues wagt, vielleicht gewinnt,

auf die Gefahr hin, dass er spinnt.

Sei er auch Künstler, Wissenschafter,

verlachter Störenfried, verhasster.

 

Ideen sind das Material

womit Europa bleib am Ball

als Wirtschaftsstandort, der gefällt,

im Wettbewerb gut aufgestellt.

 

Seh ich das Beispiel Deutschland an:

Total bekriegt, war’s emsig dran.

und hat geschafft den Neuaufbau.

Doch dann die Wirtschaft wurde flau.

 

Durch Jahre schien sie schwach und krank,

Nun exportiert sie, Gott sei Dank.

Wenn dann die Rechnung fällig wird,

sei sie den Griechen prolongiert.

 

Denn Sport und Wirtschaft niemals ruhn,

Man muss sich regen, etwas tun.

Auch Kampf ist schwerlich zu vermeiden,

weil viele den Erfolg uns neiden.

 

Der Vorsprung ist sogleich dahin,

wenn ich zu wenig wachsam bin.

Und nicht nur das, auch streitbereit,

nicht arglos aus Bequemlichkeit.

 

Auch unsere Cousins, die Affen,

verstehen gut, was nachzumachen.

Doch wohlgemerkt, versteh mich recht:

Das ist nur schlau, es ist nicht schlecht.

 

Wer nachmacht, der erkennt doch an,

dass auch ein Anderer Kluges kann.

Vertrau auf deinen Nebenmann

Versuch und Irrtum sparst du dann.

 

So wird der Fortschritt niemals stumpf.

So Arme ziehn sich aus dem Sumpf.

Selbst Kaiser Wilhelm war es klar,

dass Gelbe sind die Hauptgefahr.

 

Japaner wurden einst verlacht.

Doch wer Kopiertes besser macht,

bringt selbst die Deutschen noch ins Schwitzen,

und zwingt sie dazu, nachzusitzen.

 

Ich hörte einen Soziologen ,

der sagt im Ernst, ganz ungelogen,

dass an des deutschen Sprachraums Wesen

die Welt des Westens könnt genesen.

 

Vorausgesetzt, uns fällt was ein.

Da darf ich schon noch skeptisch sein.

Denn Neues gibt es schon genug,

doch leider auch viel Lug und Trug.

 

Genial sind viele der Ideen,

doch will und will es nicht geschehen,

dass schon geborne wirksam werden,

denn das ist mühsam hier auf Erden.

 

Auf unseren Fortschritt sind wir stolz.

Doch schnell wächst auch der Dummheit Holz.

Und trotzdem solln wir dankbar sein.

Ja, niemand wag zu reden klein,

das Gute, das der Geist erschafft,

in Kunst sogar, und Wissenschaft.

 

Wir werden reicher, doch wozu?

Dass immer schneller und im Nu

zerfällt die schöne neue Welt,

weil man die Schwachen draußen hält?

 

Da ohne sie es auch nicht geht,

geziemt uns Solidarität,

das Teilen unseren guten Gaben

mit jenen, die zu wenig haben.

 

Man nehm sie mit auf unsern Weg.

der stets ins Ungewisse geht.

Wer nicht als Hamster leben will.

der frage sich: Zu welchem Ziel?

 

Da dürfte es nicht wirklich sein,

dass Geist man schließt in Flaschen ein,

in Monopolen zementiert,

dass selber man nur reicher wird.

 

Denn siehe da, auch open source

erweis sich als ein großer Wurf.

Und Wikipedia kann leben,

weil viele frei ihr Bestes geben.

 

Es lebe die Innovation,

wenn viele haben was davon!

Sozial zu teilen wär gefragt:

Dies, mit Verlaub, sei ausgesagt.

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