Lasst viele bunte Blumen blühn:

sagt Mao. Doch er mäht ‘sie hin.

Sollt Warnung für die Kirche sein.

Bewahr uns Gott vor solcher Pein.

 

Weil Unkraut unterm Weizen blüht,

die Schlussbilanz der Richter zieht,

dann wenn er meint, am End der Zeit,

wir seien reif, genügend weit.

Für die versprochene Seligkeit.

 

Selbst wenn das wirklich ist der Fall,

einstweilen sehn wir überall

ein Aug um Auge, Zahn um Zahn.

Abscheulich  hält das Morden an.

Sind wenig Tag rundum im Land,

wo Menschen werden nicht verbrannt.

 

Ein Papst probiert es andersrum.

Verschiedne Pflanzen stehn herum;

lässt wachsen alle sie im Garten.

Hat er nun Chaos zu erwarten?

 

Sein Heer ist kaum geordnet mehr.

Zu kommandieren fällt ihm schwer.

Kein Gleichschritt mehr am Trampelpfad.

Ist’s nicht um den Gehorsam schad?

 

Doch müssen‘s immer Schafe sein,

die in den Himmel ziehn hinein?

Nicht Pilger, auf der eignen Spur,

in Gruppen, quer durch die Natur?

 

Die Seilschaft Seile bei sich hat.

Die fesseln nicht an einen Pfad.

Wer immer an Erschöpfung litt,

den zieht an einem Seil man mit.

 

Die Stimmen klingen dissonant.

Nicht alle Wahrheit ist bekannt.

Und mit Beschämung stellt das fest,

wer solches ganz beiseite lässt.

 

Aufs Haus voll Glorie schauet

die Welt, ist nicht erbauet.

Am ärgsten ist, wenn Lüge dort

sich zeigt an diesem heiligen Ort.

 

Die Kirche müsste bunter sein.

Des falschen Goldes matter Schein

bringt Rettung nicht in unsrer Frist;

die Erde schon am Scheitern ist.

 

Katholisch sein heißt: allgemein.

Nicht Pferch, egal ob groß, ob klein.

Frei Zutritt haben zu dem Garten,

solln auch die Armen, die drauf warten.

 

Ein jeder Mensch, nicht nur der Christ,

dem Heiland hoch willkommen ist.

Die Priester sollen Helfer sein,

und Gäste bitten gern herein.

 

Gerettet wird durch Gottes Gnad

der ohne weiße Weste naht.

Den Himmel dann nun der entbehrt,

der Gottes ewig sich erwehrt.

 

Gibt’s solche Leute massenhaft?

Hat Augustinus es geschafft,

das ewiges Feuer anzufachen?

Genug, wenn  wir’s auf Erden machen.

 

So viel kann auf der Welt geschehn,

was unsere Augen noch nicht sehn.

Doch hier schon selig ist der Mann,

die Frau, die Gott vertrauen kann.

 

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