Die Dichterin, alt und schöpferisch,

gräbt in die Tiefe. Freut sie sich

an dem, was sie zutage bringt?

Ist’s das, wofür sie schafft und singt?

 

 

Vielleicht dringt sie zum Zentrum vor.

Ein anderes Bild, von Richard Rohr,

meint, dass sie ihren Turm gebaut  –

nicht nur, dass sie hinunter schaut.

 

 

Den zweiten Teil in ihrem Leben

hat Gott womöglich ihr gegeben,

dass sie vom Turm herunter springt.

Sie wird getragen, dass gelingt

der Flug hinaus aus dieser Zeit.

Wir nennen es:  die Ewigkeit.

 

 

Das Schaffen scheucht hinweg den Tod.

Am Ende freilich tut der not.

Des Geistes Trotzmacht kommt zur Ruh;

man findet Liebe und sein Du.

 

 

Am Ende wär der Mensch gelassen

und hätte fröhlich losgelassen.

Doch heut ist es noch nicht so weit.

Noch lebt man in geschenkter Zeit.

 

 

Gott schreibt gerad auf krummen Zeilen.

Mit Dichtern als lebendigen Griffeln.

Wenn sich auch deren Federn sträuben,

wird er sie wohl nicht ewig rüffeln.

 

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