Die Hoffnung kann ich gut gebrauchen,

noch mehr als Fressen oder Saufen.

Bei all dem Schmerz, versteh mich recht,

noch Optimist sein find ich schlecht.

 

Dann nähm wahrscheinlich überhand:

Man steckt den Kopf tief in den Sand.

Will heiter durch das Leben gehen,

da man vom Leiden abgesehen.

 

Ach was: Zuviel Wehleidigkeit?

Braucht es nicht eher Tapferkeit?

Ich sage: Nicht auf fremde Kosten.

Und nicht auf einem sichern Posten.

 

Und wo kommt echte Hoffnung her?

Ich hoffe, nicht vom Militär.

Schon gar nicht, wenn es offensiv.

Im Ernstfall sei es defensiv.

 

Nur kommt man aus des Bösen Lauf

durch Defensive nicht heraus,

wenn niemals man in Angriff nimmt,

zu ändern das, was gar nicht stimmt.

 

Willst ewigen Frieden, statt zu leiden?

Den  musst du gründlich vorbereiten.

Die Mittel darfst du nicht verlieren,

das para bellum hoch dotieren.

 

Gefragt ist anderes Heldentum.

Man bringe keine Feinde um.

Nicht alle man sympathisch finde,

trotzdem mit Menschen sich verbünde,

die, wie man selbst, zwecks Überleben

auch anderen eine Chance geben.

 

Im peace corps war Amerika

nach einem Weltkrieg helfend da.

Das hat sich sehr geändert, leider.

Bloß Optimismus hilft nicht weiter.

Mit Söldnern alle Welt bekriegen?

So wird man Elend nicht besiegen.

 

Mit Phantasie zur Utopie?

Der Glaube meint: Sag niemals nie.

Und Hoffnung wird dabei geschätzt,

ist zäh wie Liebe. Stirbt zuletzt.

 

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