Hilf mir vertrauen, Jesus Christ,
weil Menschen du gewogen bist.
Auf Erden soviel Schlimes ist,
das ausgerechnet du gebüßt.
Muss all dies Leid notwendig sein?
Ist gut der Vater ganz allein?
Wünscht er, dass wir es sollen lindern,
und steht zur Seite seinen Kindern?
Schon Hiob wollt es nicht verstehn
mit Gott gar zu Gerichte gehn.
Auf solch Gedanken komm ich nicht,
nicht kühn genug ist meine Sicht.
Denn allzu viel von all dem Leid
kommt von mir selbst, bin nicht gescheit.
Auch dies noch auf den Herrn zu werfen,
will ich mich hüten, nicht mehr derfen
Als Schöpfer taug ich sicher nicht,
bin dazu ungeeignet, dummer Wicht.
Versuche also, ruhig zu sein.
Als Richter wär ich viel zu klein.
Hab Gottes Allmacht selbst erfunden?
Schafft er, des freien Menschen Runden
der Rennbahn bis zum Sieg zu drehn?
So hätt ich‘s gern, werd‘s später sehn.
Der Liebe Allmacht wir vertrauen,
ein großes Wagnis, etwa nicht?
Denn immer wieder packt uns Grauen,
vor dem, was allzu menschlich ist.
Des Menschen Technik hilft nur wenig,
denn Böses stirbt durch Böses nicht.
So überlass ich alles meinem König?
Ein Gott der zaubert? Nichts für mich.
Sinn kann im Scheitern sein verborgen.
Such weiter und verdränge nichts.
Viel Glaube freilich ist vonnöten.
Dann braucht man Hoffnung nicht zu töten.
Wenn ich es nur begriff und wüsst,
wie Gottes wahre Liebe ist!