Wenn Dichters Lust sprengt meine Brust,
die Hörerschaft erduldet Frust.
Stünd besser wohl im Walde,
dort weder still noch stumm.
Da nervt ich nicht so balde
ein schläfrig Publikum.
Könnt ungestraft dort Künstler sein,
der, wie schon Karl Marx fiel ein,
als Raupe seine Fäden spinnt,
egal, ob jemand wahr sie nimmt.
Wach auf, wach auf, du altes Kind!
Ich einfach nur vergnüglich find
das Spiel – macht’s auch der Sprache Pein,
wenn sichtlich primitiv mein Reim.
Statt täglich Kreuzworträtsel lösen,
der Dämmerung entgegendösen,
will ich, in meinem engen Rahmen,
nach Herzenslust im Wortschatz kramen.
Das Dichten ist für mich gesund.
Dazu kommt noch, als weiterer Grund:
Wenn um bescheidene Gedanken
sich zweifelhafte Reime ranken,
erhält das Machwerk mehr Gewicht,
dank der Verkleidung als Gedicht.
Und schließlich kann man mittels Reimen
zwei wichtige Dinge gut vereinen:
Es sind dies: Die präzise Kürze.
gepaart mit etwas scharfer Würze.
So bin ich kauzig oder doof
als Hobby-Mini-Philosoph.
Mit Gottes Hilf wird wunderbar
mit Ach und Krach die Pointe klar.
Doch weh! Ich mit Entsetzen seh:
Ich red, wo wenig ich versteh!
Zu meiner Vergewisserung.
Womöglich Selbstbespiegelung.
Und ich geb zu: Selbst zum Tabu
tu gern ich meinen Senf dazu.
Wie schad, wenn das Gewürz nicht stimmt.
Doch reimen muss sich’s unbedingt!
Und damit hat sich die Geschicht.
Allzu moralisch ist sie nicht.
Mit achtzig-plus ich dichten muss.
Wem, außer mir, bringt das Genuss??
Erlaubt mir doch – das fänd ich schön,
dezent euch auf den Geist zu gehen!
Vielleicht ist uns das Glück beschieden,
dass so würd immerhin vermieden
als Langeweile Super-GAU,
die Hansjörg-Hinterbichler-Schau.