Des Nachts ich schlaf, des Tags ich siech,

im zweiten Stock ich mich verkriech.

Bin fein gepflegt, dass ich nicht riech:

Zum Krankenstand bequem ich mich.

 

Schon vierzig Jahre zahlt ich ein

in Dornbirns Krankenpflegsverein.

Ein Pfleger kommt und bandagiert;

der Wadeln Paar zu dick sonst wird.

 

Fühl wegen Hedis zarten Küssen

zum Glück mich noch nicht aufgeschmissen.

Noch bin ich keine schöne Leich.

Doch warte nur, das kommt wohl gleich.

 

Heut habe ich genossen nicht,

dass leise meldet sich die Gicht.

Die Hedi macht mir Topfenwickel

der Arzt verschreibt Chemieartikel.

 

Man sieht, es wird mir noch nicht fad

was Medizin zu bieten hat.

Bin ja betreut von mehreren Ärzten

zugegen auch in gütigen Herzen.

 

Nun bin ich  schon, man glaubt es kaum,

vier Wochen hier in diesem Raum.

Im Krankenhaus war es nicht schöner,

professionell, nicht angenehmer.

 

Die Zeit vergeht, wahrscheinlich auch,

weil ich für alles davon brauch

dreimal so lang, doch kommt‘s drauf an,

dass ich nicht bin auch dreifach bang.

 

Ihr lieben, aber jungen Leut,

hört was ich hab zu sagen heut:

Zahlt lieber heut schon Gelder ein,

das wird euch noch von Nutzen sein.

 

Die Zeit vergeht, ihr merkt es nicht.

Obamacare ist nicht in Sicht.

Doch hier in Dornbirn  –  den Verein,

könnt ihn euch leisten, tretet ein!

 

Print Friendly, PDF & Email