Heut noch kann man Göttern dienen,

goldne Nasen sich verdienen.

Sind schon alt, doch schätzen viele

nach wie vor noch Brot und Spiele.

 

Spiele, das ist Spitzensport;

Spitzensport ist Menschenmord.

Since the winner  takes it all,

Doping braucht‘s, ein klarer Fall.

 

Was jedoch das Brot betrifft

mangelt‘s unseren Bürgern nicht.

Mangel ist hier an Bedarf.

Werbung macht die Leute scharf.

 

Wer sie überzeugen kann,

der ist ein gemachter Mann.

Steht im Dienst von Gott Konsum,

treibt die  ganze Wirtschaft um.

 

Alle Götzen dieser Welt

sind dem Gelde unterstellt.

Also einem höchsten Gott,

schläft nicht, ist auch heut nicht tot.

 

Seine Stärke liegt im Nehmen,

alle müssen sich bequemen

ihm zu zollen Reverenz,

Wer da zahlt, das ist der Mensch.

 

Opferrauch zum Himmel steigt

und das Fleisch wird gut verteilt

an die neue Priesterkaste,

die dem Gott von heute passte.   –

 

Als der Herr zur  Erde kam,

unscheinbar er sich benahm.

Speiste mit  den Habenichten.

Was für schaurige Geschichten!

 

Damit war kein Staat zu machen,

ist auch heute noch zum Lachen.

Unsere Kirche drängt sich nicht

in die arme Unterschicht.

 

Wem wär da das Reich verheißen?

Nur den Armen, nicht den Reichen?

Irgendetwas stimmt da nicht.

Viele Götter. Wo ist Licht?

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