Wo die Gier ist tritt das Glück

notgedrungen still zurück.

Weigert sich zu existieren,

glaubt, es müsste sich genieren.

 

Gier verbissen weiter läuft,

nicht wie Glück, das sanft und leicht.

Fängt mit dem Begehren an;

sonst ist ähnlich nichts daran.

 

Schönheit mag am Anfang stehn,

doch um die ist’s bald geschehen,

wenn die Gier am Brennen ist

weil ihr Feuer alles frisst.

 

Sehnsucht, sag wo ist dein Ziel?

Ob noch Größrem dienen will

solches Strebens starke Macht?

Wie wird sie zum End gebracht?

 

Gier möcht Fülle voll erleben.

Ist am End sie hingegeben

an den einen wahren Herrn?

Oder hat sie Götzen gern?

 

Was ihr fehlt, ist der Humor,

tierisch steht ein Ernst davor.

An der Erde bleibt sie kleben,

ist nicht fähig, abzuheben.

 

So wird ihr die Erde schwer,

fragt sich, was kommt hinterher.

Läuft gestresst und voller Pein

in ein rotes Tuch hinein.

 

Nein, ihr Feuer ist kein Licht,

leuchtet auf dem Wege nicht.

Blendet nur, verscheucht das Glück:

Wie gesagt, es tritt zurück.

 

Glück und Glas nicht selten brechen

Gier fährt fort, dir zu versprechen,

was sie niemals halten kann.

Wie verzweifelt bist du dann!

 

Glück und Glas, und Glanz und Gier:

sind verschieden, alle vier.

Sei nicht gierig, sei gescheit,

kurz und kostbar ist die Zeit.

 

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