Chaotisch in die neuen Zeiten

wir eher schlittern als wir schreiten.

Ist ganz daneben meine Sicht,

die Welt sei aus dem Gleichgewicht?

Sie dümpelt durch die Krisen hin.

Was macht im Leben da noch Sinn?

 

Wenn schnell der Rubel abwärts rollt,

statt eines Zaren Putin grollt.

Doch finanzielles Elend wird,

wie vieles sonst, globalisiert.

 

Die Saudis bohren immer schneller

obwohl der Ölpreis ist im Keller.

Amerika schürft Schiefergas,

der Grüne fragt, was soll denn das?

Soll wirklich der Planet verenden,

weil blind wir immer noch verschwenden?

 

Zum Klimafrage Große schweigen.

Auf Konferenzen stets vermeiden

nun umzukehrn die mächtgen Staaten,

statt fortzufahrn mit Missetaten.

 

Läuft Wirtschaft „as if people mattered“?

Stattdessen Leben wird zerschmettert.

Es scheint, der Mensch sei so gepolt,

dass dumm er Fehler wiederholt.

 

Europa  –  fängt‘s zu streiten an?

Kein Reicher reißt sich selbst zusamm‘.

Nur immer Arme müssen zahlen.

So Staaten auseinander fallen.

 

Am mächtigsten sind Fonds und Banken,

die unverfroren weiterschwanken.

Sie raffen smart in großem Stil

viel Geld, das keiner lassen will.

Die Frucht von Ungerechtigkeit

ist Mord und Tod, ist Streit und Leid.

 

Doch damit macht man sein Geschäft,

weil Krieg die Kassen klingeln lässt.

Viel Menschen werden da verbraten,

ob Fraun, ob Kinder, ob Soldaten.

 

Die Religionen zäh verhandeln.

Sind sie bereit, sich selbst zu wandeln?

Von ihrem Anspruch auf Gewalt

die Weltgeschichte widerhallt.

 

Ob Christen Juden, Salafisten,

auch Hindus, Moslems, selbst Buddhisten  –

Weltethos wär überall gefragt,

worauf zu setzen keiner wagt.

Professor Küng es ehrlich meint.

Versuchen wir doch, was uns eint:

 

Man bringe keine Menschen um.

Gerecht verteilt sei Eigentum.

Man achte Frauen und ihr Recht,

Man lüge nicht, mach niemand schlecht.

 

Das alles gilt im Kriege nicht.

Zu sehr ist man auf Sieg erpicht.

So wird viel Geld akkumuliert,

nicht hinterfragt, wie es passiert.

 

Da habt ihr nun das Negative!

Wo bleibt denn bloß das Positive?

hat Erich Kästner schon gefragt.

Ist zu naiv, wer dazu sagt:

Wohl gibt es Gutes. Doch: Wer tut es?

 

Ob Gott sich kümmert um die Welt?

Zu uns kam Christus. War ein Held.

Wer immer seine Botschaft liebt,

hat Gutes selbst auch dann verübt,

wenn ihm der Heiland unbekannt,

doch recht zu leben er verstand.

 

Das Gottesreich ist oft schon da,

verborgen, weil‘s nicht jeder sah.

Wie immer du es auch benennst,

nur an den Früchten es erkennst.

 

Sieh: Ärzte helfen sie ergänzen,

da solidarisch ohne Grenzen

mit Menschen, die im Schatten stehen,

so ist ihr Wirken schwer zu sehen.

 

Ein neuer Papst kämpft für die Armen,

für mehr Gerechtigkeit, Erbarmen.

Er lebt gefährlich und bescheiden.

Gott steh ihm bei in seinen Leiden.

 

Vielleicht dass es ihm noch gelingt

dass nun sein Schiff nicht weiter sinkt.

Dass es aus aller Stagnation

zum Ziel des Lebens zieht davon.

 

Und wir? Wir ziehn ins Neue Jahr.

Sein Ende ist nicht  absehbar.

Uns bleibt nur Hoffnung, das Vertrauen,

nicht auf zu morschem Grund zu bauen.

 

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