Es sagte mir ein Freund ein schönes Wort:

Er fühl sich wohl gelebt und ganz geborgen,

erfreue sich des Daseins ohne Sorgen,

an diesem seinem eignen schönen Ort.

 

Ein Mystiker und Christ, der könnte sagen,

er glaube sich geführt, beschützt, getragen.

Gott hab ihn in die eigne Hand geschrieben,

um ihn in alle Ewigkeit zu lieben.

 

Gott ist ein Wort, das leider schon verschlissen.

Wir alle würden gar nichts von ihm wissen,

wenn er auf dieser Erd nicht wär erschienen,

zu heilen und zu leiden und zu dienen.

 

So ist auch unser Leben von Bedeutung,

wenn nichts davon zu lesen in der Zeitung.

Werd ich gelebt? Ich kämpfe nicht allein.

Ich kann nicht ohne Gottes Urgrund sein.

 

Ist alles dies nur leidlich gut erfunden?

Kunst, Wissenschaft, sie konnten nicht erkunden,

wozu das Ganze, wo ich wandre hin.

Ein Wunder, dass ich trotzdem fröhlich bin.

 

Ich kann in Demut nichts als staunen, danken.

Wem eigentlich? Wenn die Gedanken schwanken,

dann fällt mir ein, was wohl ein jeder siehet:

dass jede Rose blühet weil sie blühet.

 

Der Herr hat uns empfohlen, fest zu glauben.

Man lebt nicht lange ohne Urvertrauen.

Steh auf und nimm dein Bett, und wag zu gehen.

Dann wirst du heut noch die Erfüllung sehen.

 

Das ist beileibe keine Alchemie.

Du änderst die Naturgesetze nie.

Gott könnte es, wenn es ihm so gefällt.

Denn er hat sie erfunden für die Welt.

 

In ihr weht Gottes Geist so wie er will.

Im Donner laut, doch meist im Säuseln still.

Im Zufall und im Geist erscheint das Wunder:

dass Gutes geht auch heute noch nicht unter.

 

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