Den Stammesgott sein Völklein bat,

mit ihm den Bund geschlossen hat:

Es wollte siegen, überleben,

der Feind sollt in die Hölle gehen.

 

Jehova zornig war und wild.

Nur mit den eigenen Leuten mild.

Ein Gott für die Gerechtigkeit,

und kleiner Schar zur Hilf bereit.

 

Klein, aber mein, so dacht er wohl,

und niemand sich vergreifen soll

an dieser rauen Rasselbande.

Auch sie benötigt eigene Lande.

 

Wenn andre aber dort schon wohnen,

wollt er sie dafür nicht belohnen.

Die sollen ausgerottet sein.

Er darfs befehlen, er allein.

 

Dann kam sein Bote auf die Erde,

zu sorgen, dass gerettet werde,

was Gott sich auserwählt als Volk,

der dort sein Reich errichten wollt.

 

Die Seinen aber dies vermasseln:

Auf Jesu Haupt voll Wunden prasseln

die Schläge roher Heiden ein.

Wird Gott den Juden böse sein?

 

Nicht ihnen bös, doch anderen gut.

Die Völker sahn, dies Mannes Blut

wird  –   welche Torheit!  –   uns erlösen,

von eigener Schuld, dem eigenen Bösen.

 

Noch immer gibt’s den Underdog,

genau wie Israel in Not.

Doch allen soll geholfen sein,

und nicht nur Israel allein.

 

Wir alle sind nun auserwählt,

dass keiner noch den anderen quält.

Gewalt, die hab nun ausgedient,

wie sich‘s für Schwestern, Brüder, ziemt.

 

Es scheint, es habe Gott gelernt,

wie man das Böse heut entfernt.

 

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