Die Eva und die Emma

verlangen vehement,

das Binnen-I zu stemma,

wie man’s im Amt schon kennt.

 

Wolln, dass die Sprache geh voran.

Nicht so Professor Liessemann:

Man soll die Sprache halten rein

nicht Fraun mit ihrer Hilf  befreien.

 

Ich möcht die Spannung lösen,

was österreichisch ist,

doch bin trotz Grübeln, Dösen

erbärmlich abgeblitzt.

 

Das Gender-I zu schönen,

dazu fiel dies mir ein:

Fraun sollen ruhig es nehmen,

bei Männern müsst es nicht so nicht sein.

 

Mann bleibe Mann, Frau sprech als Frau,

und alles möglichst punktgenau.

Mehr Gleichheit wäre hergestellt,

hätt „ I“ mehr Platz auf dieser Welt.

Autorin, Autor gleich erscheint,

sofern die Anderen mitgemeint.

 

Bin echt ein Freund von Frauen,

doch ihr Versteher nicht.

Denn ihnen scheint zu grauen

vor bösen Feindes List.

 

„Ihr Patriarchologen,

ihr sitzt ja alles aus.

Habt uns so oft betrogen,

das löffelt endlich aus.

 

Hört nun das starke Argument,

das, wer es will, gern anerkennt:

Autorinnen sind zu selten noch,

so braucht das Binnen-I man doch“.

 

Doch, mit Verlaub, das ändert sich.

Der Männer Übermacht schon wich

an Unis, wo, auch ohne Quoten,

am Rückmarsch sind die Idioten.

 

Dort werden Frauen täglich mehr.

Das, bitte glaubt doch, freut uns sehr.

Allmählich wird zur Minderheit

der Mann, da nicht allein gescheit.

 

In allerbesten Magazinen

sind  Schreiberinnen längst erschienen.

Sie texten makellos und schmissig,

den Männern ebenbürtig bissig.

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