Die sieben L

 

Laufen, lernen, lieben, lachen,

langes Leben länger machen.

Wenn das einige  Zeit so bliebe,

wird am Schluss man trotzdem müde.

 

 

Geburtstagsterror

 

Ist das Horror oder Terror?

Jubiläen fallen schwerer.

Wie kann es am End vom Leben

derart viel Geburtstag geben?

 

Jedenfalls, es macht Verdruss,

wenn zu viel man feiern muss.

Wird das Leben seicht und seichter,

stirbt zum Schluss man immer leichter?

 

 

Reim oder Nichtreim

 

Der Reimemacher braucht die Reime,

dass endlich ein Gedanke keime.

Ganz anders macht es der Poet:

Man ohne Reim den Vers versteht.

 

Oder auch nicht.

 

 

Unbedachte Kritiküsse

 

Wer andere Leute gern bespricht:

zeigt der nur eine Außensicht?

Zugleich auch Innensicht wird’s sein.

Und sei’s die eigene allein.

 

Er sagt  damit nicht wenig aus,

wie aussieht es in eignen Haus.

Und seine äußere Stellungnahme

wird schnell zur Inventaraufnahme.

 

Er nimmt das Maß vom eignen Schuh.

Viel Glück, sag ich sogleich dazu

Kann überwiegen? Würd ich sagen.

Doch soll der Kritikus nicht verzagen.

 

 

Wie gerecht ist unser Gott?

 

Ist das ein Witz: Gott ist gerecht?

Wieso geht’s dann den Guten schlecht?

Und während Gauner profitieren,

die Fairen ziemlich oft  verlieren.

 

Jedoch in etwas weiterer Sicht

fehlt Gleichheit  vorm Gesetze nicht.

Gesetz heißt  hier: Naturgesetze.

Weit sind gespannt, doch dicht die Netze.

 

Denn ausnahmslos muss jeder sterben.

Gibt keinen Ausweg, bloß noch Erben.

Streng ist der Herr in diesem Punkt,

und sei das Leben noch so bunt.

 

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