Bevor ich noch gestorben bin
frag ich noch schnell, wo geh ich hin?
Und gibt es etwas, was noch bleibt,
zum mindesten für einige Zeit?
Die Urne? Stein auf meinem Grab?
Damit man was zu pflegen hat?
Noch einige Zeit erinnern sich
die Lieben, die einst kannten mich.
Zudem, im großen Internet
ich immer noch zu bieten hätt,
Skurriles, das ich hab gedichtet,
in schrägen Versen zugerichtet.
Doch findet das in diesem Meer
wohl keine Suchmaschine mehr.
Ob Spuren meines Denkens bleiben
die sich homöopathisch zeigen?
Wenn das der Fall, dann allemal
recht minimal und wohl egal.
Scheint wohl, ich muss im Nichts vergehen?
Das wird, laut Frankl, nicht geschehen.
Mein Denkmal wird man zwar nicht sehen,
doch bleibt es objektiv bestehen:
geborgen in Vergangenheit
herausgerettet aus der Zeit.
Das, was gewesen, ist gewesen,
was man gelesen, ist gelesen.
Es ist, was einstmals aufgebahrt,
in ewigen Scheunen aufbewahrt.
Man kann es weder hörn noch sehen,
und achtlos dran vorübergehen.
So ist der Geist, man merkt ihn nicht,
doch wirkt er, und er hat Gewicht.
Ist in der Welt, nicht von der Welt,
sie gar vielleicht zusammen hält.
Bloß Hirngespinst könnt er nicht sein:
das Hirn ist weg, nicht nur zu klein.
Das kann man glauben, muss es nicht.
Jedoch, wenn einst zusammenbricht
mein Universum, das vorbei,
find ich es gut, wenn es so sei.