Herr, du schenktest teures  Leben,

hast damit mich überrascht.

Noch dazu hast Geld gegeben,

trotzdem fühl ich mich verarscht.

 

Hab verloren im Casino,

bin nun nimmer Großverdiener.

Doch mein Anwalt klar beweist.

dass es für den Knast nicht reicht.

 

Ist das nun Gerechtigkeit?

Oder bloß Barmherzigkeit?

Ist egal. es führt nicht weit,

wenn man nichts als  nur verzeiht.

 

Habe mir nichts zu verzeihen,

tat ja nichts als borgen, leihen.

Zahlte Kirchensteuer dann.

Das Ergebnis?  Sieh mich an!

 

Einstmals Stütze im System,

was nicht immer angenehm.

Tat mit Eifer meine Pflicht,

doch genützt hat es mir nicht.

 

Habe Gegner nicht erschossen,

keine  ungetreue Frau vergift‘.

Früchte, die erlaubt,  genossen  –

also bitte, plag mich nicht.

 

Auf der kleinen Südseeinsel

ist mir lang schon viel zu  fad.

Stelle ein mich beim Kollegen,

der den höheren Job nun hat.

 

Hab dir auch was anzubieten,

bin kein armer Lazarus.

Drum befass dich nicht mit Nieten,

–  bitt ich, Frank,  –  mit Gruß und Kuss.

 

Bin jetzt abgemagert fein,

dass die Pforte nicht zu klein.

Irgendwie komm immer durch,

du bewahrst mich von der Furcht.

 

Ihm, der hat, dem wird gegeben.

Braucht dann nicht ein ewiges Leben.

Aber Geld, viel Macht dazu.

Und danach die ewige Ruh.

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