Fußball ist mein Leben, spricht

manch ein Fan  –  das bin ich nicht.

Bild mir ein, ich hätt kapiert,

wie uns Fußball fasziniert.

Nicht des ganzen Lebens voll,

durchaus aber sein Symbol.

 

Um Erfolg erzieln zu können,

müssen schwitzen wir und rennen.

Ohne jeden Ballbesitz

tut sich auch im Leben nix.

Leben ist ein ewiger Kampf,

Locker bitte! Sonst wird‘s Krampf.

 

Dass der Kampf sozialer wird,

wird im Team er ausgeführt.

Wichtig ist kooperieren

statt sich selbst zu profilieren.

So läuft flüssiger das Spiel,

führt damit zu Tor und Ziel.

 

Gottes Hilfe scheint vonnöten,

Fairness nicht ganz abzutöten.

Schiedsrichter sind stets dabei.

Wenn auch nicht ganz fehlerfrei.

 

Äußerst wichtig ist Geschick.

Kommt’s von oben? Bringst du’s mit?

Beides sollst du froh erleben,

über niemand dich erheben.

 

Deine Gegner es genießen,

patzt du beim Elfmeterschießen.

Kompetent ist nur ein Mann,

der auch gut verlieren kann.

 

Auf den Rängen herrscht Gebrüll

manchmal ist’s mucksmäuschenstill.

Volkes Stimme, Gottes Stimme?

Hilft sie wirklich, dass gewinne

eigene Mannschaft, voller Feuer?

Ganz ist mir das nicht geheuer.

 

Wenn im Stadion Shitstorm weht,

tobend durch die Reihen geht,

gleicht auch das dem Leben. Sieh:

Rüpel statt Demokratie.

 

Also dann doch lieber fair.

Dann begeistert Fußball mehr.

 

Ist dir Fußball höchster Gott?

Dass dir Mammon, der Falott,

nicht  auch ihn zu schnell verteufelt

wirbt die FIFA ganz verzweifelt.

 

Businessmen im Stadion?

Schon riecht es nach Korruption.

Was hat da ein Fan davon?

Zahlen darf er noch, wie immer.

wenn von Sport kein blasser Schimmer.

 

Ich natürlich, alter Dussel,

bin nichts als ein Fußballmuffel.

Wer gewinnt ist mir egal:

Deutschland oder Portugal.

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